Lavinia ist der Name, den ich meinem Kind geben wollte, wäre sie auf die Welt gekommen.
Sie wurde nicht geboren, deshalb habe ich über Jahre diesen schmerzhaften Verlust verarbeitet. Um meinem Schmerz einen Sinn zu geben, schreibe ich, und um meine Geschichte mit Frauen und Paaren zu teilen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden, wie ich damals.
Dieses Projekt widme ich Lavinia, meinem ungeborenen Kind.

Dear Lavinia,
gefühlt warst du immer da, auch wenn du nicht in diese Welt gekommen bist. Ich habe dich gesehen und gespürt, dich erahnt und erhofft. Ich habe von dir geträumt, oft sogar. Dann glaubte ich, in diesen intensiven Momenten, dass es wahr ist, dass du doch da bist, echt und greifbar. Zweimal war ich in guter Hoffnung. Du hast dich angekündigt, doch bliebst du nur flüchtig bei mir. Du solltest nicht bleiben. Es hat mir das Herz gebrochen, aber nicht den Lebensmut. Denn ich habe dich gespürt. Ich wusste, dass du da warst. Du hast mir zugeflüstert, denen zu helfen, die nicht sprechen können. Den ungeborenen Kindern eine Stimme zu geben, darin liegt meine Aufgabe.
In Liebe, deine Mamma